So kann man es auch machen: Firmenumzug auf Hardmode

Bin umgezogen.
Bin krank.
Weil warum nicht gleich beides kombinieren?
Für die Extraportion Nervenkitzel hat Vodafone dann entschieden, dass Internet bei einem Umzug absolut überbewertet ist, gerade bei Business-Kunden. Stattdessen durfte ich mit mobilem Hotspot und einem Datenvolumen, das sich beim ersten Bildaufbau einer Website schon halbiert hat, eine Kunden-Website fixen – natürlich kurz vor einer spontanen Pressekonferenz. Logisch. Hatte ja nur zig Mal gesagt, dass ich nicht verfügbar bin. Aber hey, wer hört schon auf sowas?
Trotz Grippe, Umzugskartons, 4 hungrigen und nervigen Katzen und W-LAN-Limbo hab ich’s durchgezogen. Kunden glücklich gemacht, Projekt gerettet, dabei halb auf allen Vieren durch die neue Wohnung gekrochen. Wellness pur. Und kaum dachte ich, ich könnte mal kurz durchschnaufen – Überraschung! – in der Wohnung gab's noch hundert andere Baustellen.
Vodafone war währenddessen auf einer spirituellen Reise, irgendwo zwischen „Techniker meldet sich“ und „Keine Ahnung, rufen Sie mal den Technik-Partner an“. Nach gefühlten 87 Telefonaten hatte ich dann endlich einen Menschen des Installations-Clans am Hörer, der mir mitteilte, dass der früheste Termin der 24.4. sei. Ich natürlich so: „Ähm, nö. Mir wurde der 29.3. versprochen. Und nein, das war kein Scherz.“
Also zurück zu Vodafone, Beschwerden jonglieren und gleichzeitig beim Technikpartner hoffen, dass jemand zufällig ein Herz hat und mir einen früheren Termin zaubert. Spoiler: Vodafone wollte mir netterweise einen mobilen WLAN-Router schicken – den ich bis heute in meiner Fantasie bewundern darf.
Dann der Lichtblick: Anruf auf der Mailbox – Termin am 3.4.! Ich fast vor Freude geweint. Techniker kommt, schaut mich an, sagt grinsend: „Ich kann heute nix machen.“ Mein Nervenkostüm reißt innerlich. Haha, wie witzig. Wirklich Comedy-Gold. Dann bastelt er am Verteilerkasten rum, misst in meiner Wohnung, sagt: „Kein Signal.“ Ach echt?! Hotline-Tante hatte vorher behauptet, sie sieht den Router. Wahrscheinlich war's in einer Kristallkugel.
Als er die Buchse aufmacht, kommen zwei sauber durchgeschnittene Kabel zum Vorschein. Wer das war? Niemand weiß es. Vielleicht ein sabbernder Ex-Mieter mit Kabelphobie.
Techniker bastelt, trickst, flucht –
Zack, Internet da.
Ich bedanke mich, er fährt weg –
Zack, Internet wieder weg.
Herz rutscht in den Keller. Oder irgendwo zwischen Hoffnung und Wahnsinn. Glücklicherweise hat sich dann nach ein paar Minuten alles wieder eingekriegt und ich konnte endlich wieder arbeiten mit schneckenschnellem Internet per WIFI. 15 Mbit/s sind schon ne Wucht.
Also vom Kabeldealer des Vertrauens mal schnell (1 Stunde Zeitaufwand) ein LAN-Kabel besorgt und siehe da:
Ich hab überlebt. Gerade so. Und wenn du das hier liest – ja, ich bin wieder online. Irgendwie. Wahrscheinlich. Hoffentlich.